Über 300 eingesetzte Kräfte, 15 eingesetzte Hochleistungspumpen, kilometerlange Schlauchleitungen und eine Zeltstadt, die aus dem Stand aufgebaut wurde: THW-Vizepräsident Gerd Friedsam war heute zusammen mit der Landesbeauftragten Sabine Lackner in Meppen, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Seit fast einer Woche ist das THW vor Ort eingesetzt, um die Einsatzkräfte der Bundeswehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren unter der Leitung der Bundeswehrfeuerwehr bei den Löscharbeiten zu unterstützen.
„Es ist schon sehr beeindruckend, welche Möglichkeiten wir mit dem Bereitstellungsraum haben“, sagte Friedsam im Gespräch mit den Führungskräften des THW. Er ließ sich zusammen mit der Landesbeauftragten ausführlich über die aktuelle Situation informieren, bei der 60 Ortsverbände aus vier Landesverbänden beteiligt sind. Im Gespräch mit Vertretern der Bundeswehr standen die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften vor Ort sowie das Leistungsspektrum des THW im Fokus.
Bei einem Rundgang über das Gelände und der Besichtigung der verschiedenen Einsatzstellen kam Friedsam mit den Helferinnen und Helfern ins Gespräch und nahm viele Eindrücke auf. „Die Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, um diese besondere Lage zu bewältigen, zeigt mir, wie hervorragend sie ausgebildet sind“, so Friedsam. „Sie können quasi aus dem Nichts heraus einen Logistik-Stützpunkt aufbauen, um die hohe Anzahl an Kräften zu versorgen und unterzubringen.“
Zeltstadt aus dem Stand aufgebaut
Der Einsatzleiter bei der Bundeswehrfeuerwehr Meppen, hat am vergangenen Samstag beim THW die Fähigkeiten Wasserförderung, Logistik sowie Führung und Kommunikation angefordert. Daraufhin wurden vom THW Teile aus dem System Bereitstellungsraum 500 (BR Nord) in den Einsatz gebracht. In der Folge waren mehr Kräfte vor Ort, so dass diese Kräfte sowohl untergebracht, als auch verpflegt werden mussten. Bei dem Einsatz für den BR sind unter anderem die speziell ausgebildeten Kräfte von sechs Fachgruppen Führung und Kommunikation, sieben Fachgruppen Logistik sowie die Fachgruppen Infrastruktur und Elektroversorgung involviert. Sowohl die Bereiche Logistik als auch Feldlager sind im Einsatz, um die eingesetzten Kräfte unterzubringen, zu verpflegen sowie die Verbrauchsgüter zur Verfügung zu stellen.
Seit vergangenem Donnerstag sind außerdem 15 Hochleistungspumpen vor Ort, um die benötigten Wassermassen von einem mehrere Kilometer entfernten Fluss zu zwei Entnahmestellen zu transportieren, um den Feuerwehren das Wasser für die Löschmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Um eine derart lange Strecke zu überwinden, ist die Ausstattung von 14 Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen zusammengezogen worden. Zudem sind vier Fachgruppen Beleuchtung eingesetzt, um die Einsatzorte in der Nacht großflächig auszuleuchten.
In Spitzenzeiten waren bis zu 330 Kräfte aus den Landesverbänden Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland gleichzeitig eingesetzt.